Spenden, wie und wofür?
Als ich Segelrebellen vor 3 Jahren gegründet habe, war mit eines bewusst: Die Finanzierung wird nicht leicht werden! Ich bin selbst kein großer Spender, obwohl ich gerne der Frau oder dem Mann an der Ecke ein paar Münzen gebe, wenn es offensichtlich nötig scheint und die Hand nicht flehend aufgehalten wird. Spenden sollen von Herzen und aus Überzeugung kommen, nicht aus Mitleid und zur Erleichterung des eigenen Gewissens.
Alle wollen Sie spenden, um Gutes zu tun. Dennoch bleibt oft unklar, wofür Spenden verwendet werden und ob das Geld auch wirklich beim Zweck ankommt.
In Deutschland wird viel Geld gespendet, sehr viel Geld. Die Motivation dazu ist so vielschichtig, dass man sie hier nicht mal eben erklären kann. Was wir aber erklären können, wie wir mit dem Thema Spenden umgehen.
Unsere Grundsätze
- Jede Spende ist wichtig, unabhängig vom Betrag
- Spenden werden sparsam und sinnvoll eingesetzt
Wofür benötigen wir Spenden?
Die Organisation unserer Törns setzt einiges an Vorbereitungen voraus
Es beginnt mit der Planung der Törns: welche Routen sind möglich, sinnvoll und machbar, wie können Teilnehmer möglichst günstig aus ganz Deutschland, Österreich und Schweiz anreisen. Dafür prüfen wir vorab die Anreisemöglichkeiten, gibt es ausreichend „Nothäfen“ohne dass wir ständig unter Land segeln, welche Hotspots steuern wir an: Wandern auf einer Insel, Museumsbesuch oder Patienten in einem Krankenhaus besuchen, Kontakt zu Krebshilfegesellschaften vor Ort herstellen, um Betroffenen von uns zu erzählen oder sie an Bord einzuladen.
Für einen einzelnen Törn verwenden wir etwa 30 Stunden in der Vorbereitung
Durchführung der Törns
Wenn wir unterwegs sind, entstehen Kosten für Hafen, Diesel und das Skipperteam an. Die Teilnehmer beteiligen sich hieran mit bis zu 25€/Tag. Das Skipperteam ist während der 10 Tage eines Törns, tagein, tagaus verantwortlich für die Sicherheit, ebenso für die Stimmung an Bord und als „mentaler sowie seglerischer Coach“ beschäftigt. Vom Aufwand mit kaum einem regulären Job zu vergleichen.
Je Törn rechnen wir mit direkten Kosten von 1800 – 2000 Euro.
Kosten für unser Schiff
Das großzügige Sponsoring der Mr. Wash AG (Tankstellen- und Waschanlagenbetreiber) deckt die Finanzierung der Anschaffungskosten zum Großteil. Kosten für Unterhalt und Reparaturen müssen wir komplett selbst über Spenden finanzieren. Da uns das Schiff und unsere Törns sehr am Herzen liegen, investieren wir selbst viel Zeit und Arbeit um Kosten zu sparen. Dennoch können wir nicht alles selbst machen und nicht jede Werkstatt kann oder möchte kostenlos für uns arbeiten. Wir verhandeln jeden Preis hartnäckig, doch am Ende müssen auch wir eine Rechnung bezahlen.
Zur Finanzierung des Schiffs müssen wir noch 30.000 € aus Spendeneinnahmen und Sponsoring selbst stemmen. Hinzu kommen etwa 15.000 € für Reparaturen und Wartung.
Information von Betroffenen
Die Information von Betroffenen ist ein großer Teil unserer Arbeit. Wir informieren mit Infoflyern, die wir an viele Krankenhäuser, Rehaeinrichtungen und Arztpraxen verschicken. Oft gehen dem Gespräche voraus, um unsere Idee und Ziele vorzustellen. Hinzu kommen die vielen Krebsgesellschaften und Selbsthilfegruppen, die junge Erwachsene betreuen. Zugegeben ist der Kontakt zu Betroffenen schwierig, denn naturgemäß möchte man sich nach der Therapie möglichst nicht mehr mit dem Thema beschäftigen – obwohl es einen eigentlich nie mehr loslässt. .
Je Kontakt benötigen wir etwa eine Stunde für Recherche, Gespräche und Versand von Infomaterial. Jedes Jahr drucken wir min. 40.000 Flyer, 400 Plakate und 10.000 Sticker die in Kliniken, Apotheken, Ärzten aber auch in Häfen, Bars und Geschäften verteilt werden. Regelmäßige Newsletter und die Pflege der Pressekontakte erfordern ebenfalls viel Zeit
Unternehmerische Organisation
Als gemeinnützige Unternehmergesellschaft (Mini-gGmbH) müssen wir eine ordentliche Buchhaltung führen und eine Bilanz erstellen. Hinzu kommen die Budget- und Finanzierungsplanung, Kontaktpflege mit Unternehmen die uns unterstützen und verschiedene andere Anfragen.
Durch eine schlanke und geschickte Organisation liegt der Zeitaufwand bei etwa 15 Stunden pro Monat. Nicht eingerechnet der Aufwand unseres Steuerberaters.
Öffentlichkeitsarbeit
Segelrebellen will das Thema Jung und Krebs öffentlich diskutieren, um zu informieren und Verständnis für die spezielle Situation der Betroffenen zu schaffen. Wir besuchen dazu verschiedene Veranstaltungen wie Patiententage, CancerSurvivorDays, halten Vorträge auf Messen und in Vereinen.
Gemeinsam mit ehemaligen Teilnehmern und der Stamm-Crew kommen wir auf bis zu 20 Tage/Jahr zzgl. Anreise und Übernachtungskosten. Die Webseite und andere Kanäle organisieren wir selbst, dieser Artikel hat 3 Stunden und 14 Minuten in Anspruch genommen.
In Summe ergibt das
Vorbereitung: 10 Törns je 30 Std = 300 Stunde
Törnkosten: 10 Törns je 1900 € = 19.000 €
Schiffskosten:
Reparatur/Instandhaltung 15.000 €
Kaufpreisfinanzierung 30.000 €
Öffentlichkeitsarbeit:
200 Kontakte = 200 Stunden
Infomaterial = 5.000 €
Veranstaltungen = 240 Stunden, etwa 5.000 €
Webseite = 10 Std/Monat = 120 Stunden
Verwaltung: 280 Stunden
In Summe gute 1200 Arbeitststunden, geschätzte 74.000 € Ausgaben und die Zeit während eines Törns sowie Arbeiten am Schiff wurden noch gar nicht berücksichtigt.
Was bewirkt eine Spende?
Jede Spende trägt zum Gesamterfolg bei, egal ob 10 € oder 1000 €, ob Geburtstagsspende aller Freunde oder Firmenspende. Jeder Euro trägt dazu bei, dass wir unsere Törns organisieren und durchführen können. Und jeder Törn trägt dazu bei, dass unseren Teilnehmern an Bord, aber auch allen Betroffenen die unsere Geschichten nachlesen, geholfen werden kann, mit den vielschichtigen Problemen einer Krebserkrankung besser umgehen zu können und wieder positiv in die Zukunft zu blicken.
Nutzen für die Spender
Natürlich das erhabene Gefühl, etwas wirklich gutes getan zu haben!
Wenn du für uns spendest, dann sicher auch weil dir bewusst ist, wie wichtig jeder Moment ist. Sich bewusst zu machen, dass jeder Tag ein Geschenk ist, ist mehr wert als jedes Geld in der Tasche. Zudem sind wir ja auch selbst nicht kleinlich und schicken unseren Spendern eine persönliche Postkarte von einem der nächsten Törns. Einfach um direkt Danke zu sagen. Die Freude darüber wird dich definitiv ergreifen und bestätigen, etwas Gutes getan zu haben.
Ach ja, dann gibt es da auch noch den steuerlichen Vorteil. Jede Spende an Segelrebellen kann nämlich bei der Steuer mindernd geltend gemacht werden 😉
Überzeugt?
Dann nichts wie ran: Nutze unser komfortables Online-Spendenformular oder auch ganz klassisch per Banküberweisung. Solltest du noch Fragen haben, helfen wir auch gerne persönlich weiter!