Live-Telegramm – Tag 8
Segelrebellen erobern Mallorca. Gestern um 19:00 Uhr war der Landfall in Alcudia. Die Überfahrt von Barcelona hat gerade mal 18 1/2 Stunden gedauert. Geplant waren weit über 20 Stunden. Aber Montagabend, als wir noch bei Tapas in Barcelona saßen, haben wir uns spontan etwas umentschieden. Erst wollten wir um 4:00 Uhr ablegen, aber das Starkwindfeld, dass sich in der Nacht auf Mittwoch gen Mallorca verlagert, das wollen wir meiden. Also Abfahrt spontan vorverlegt auf 01:00 Uhr.
Die Überfahrt ist wechselhaft, aber im ganzen dennoch angenehm. Die erste Wache steuert Roxanna durch die Nacht und muss den einen oder anderen Regenschauer über sich ergehen lassen. Die zweite Woche segelt in den Morgen, nur das Erlebnis Sonnenaufgang spielt sich hinter den Wolken ab. Mit schönem Raumschotskurs rauschen wir dahin. Das Groß gerefft und mitschiffs, so deckt es die große Genua nicht ab, gibt uns dennoch etwas Stabilität ohne der Gefahr einer Halse. Immer Safety.
Mittags dann der letzte Wachwechsel. Mit meinem Team aus Susanne, Anna und Hauke, bringen wir Roxanna bis an die Küste Mallorcas, und auch in den Hafen von Alcudia.
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114nm
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Die Zeit auf dem Meer war toll. Mit der Weite des Meeres, wurden die eigenen Gedanken, oder nennen wir sie Sorgen, ganz klein. Wohin der Blick auch schweift, nur Meer und Wellen. Statt mulmigem Gefühl, breitet sich bei allen eine umfassende Ruhe aus. Rückblickend, haben wir alles richtig gemacht. Schiff und Crew waren bestens ausgerüstet und vorbereitet für die Überfahrt. Dass sie am Ende sogar mehr als 5 Stunden kürzer war, dürfen wir uns stolz selbst auf die Fahnen schreiben. Das Wetterfenster haben wir bestens abgepasst, gegen Mitternacht fing es dann auch an zu ballern. Seitdem regnet es nun schon unentwegt.
Das Schiff ist nass und klamm, also bin ich los gelaufen und habe uns einen Heizlüfter gekauft. Jetzt sitzen wir im kuschlig warmen Boot und freuen uns über das sanfte Schaukeln.
Alles gut, Crew happy, Skipper happy.
Die ausführliche Geschichte bei Mare Piu, geschrieben vom Co-Skipper Thomas. Zwei Geschichten, ein Thema.